030 346 46 10 70 kostenlose Beratung

Die Datenträgerversicherung: Ein kleine Zeitreise

Die Datenträgerversicherung ist längst nicht so neu, wie das auf den ersten Blick erscheinen mag. Ein kleine Zeitreise ist daher durchaus spannend. Sie führt uns zurück ins Jahr 1984 und endet in der Gegenwart.

Was genau leistet eigentlich eine Datenträgerversicherung? Sie ist meistens Bestandteil einer Elektronikversicherung und dient dem Schutz vor Datenverlust. So weit, so gut, aber braucht man diese Versicherung? Gute Frage, die schon vor 30 Jahren die Menschen beschäftigt hat.

Datenträger Diskussionen über die Datenträgerversicherung im „George-Orwell“-Jahr

Schon im Jahre 1984 wurde die Frage nach dem Sinn der Datenträgerversicherung kontrovers diskutiert. Die abweichenden Meinungen darüber, ob man diese Versicherung braucht oder nicht, haben sich seitdem kaum verändert. Allerdings ging es damals um Lochkarten, Magnetbänder und Disketten, was heute nur noch müde belächelt werden kann. Da diese Datenträger auch 1984 schon Auslaufmodelle waren, kamen Fachleute zur Überzeugung, die Versicherung sei überflüssig. Andere lehnten sich zwar nicht ganz so weit aus dem Fenster, kamen aber zumindest zum Schluss, dass die Datenträgerversicherung künftig keine große Rolle mehr spielen würde.

Und überhaupt: Im Jahr 1984 hielten sich die Schäden auf Datenträgern in einem überschaubaren Rahmen, wie die „Computerwoche“ damals berichtete. In der Regel fielen sie auf unsachgemäße Handhabung der Nutzer zurück oder auf fahrlässiges Verhalten. Auch die falsche Lagerung konnte ein Grund für die Zerstörung oder Beschädigung von Daten sein. Angriffe von außen – also Sabotage oder Vandalismus – wurden zwar diskutiert, waren aber damals eher Exoten, sodass die meisten Nutzer sich diesbezüglich kaum Gedanken machten. Das sah im Jahr 2002 schon ganz anders aus.

2002: Die Angst vor Viren, Würmern und Hackern

Im Jahr 2002 war man naturgemäß viel weiter als 1984 und Viren, Würmer und Trojaner hatten sich längst eine gefürchtete Popularität erarbeitet. In einem Online-Artikel von 2002 hieß es, dass bis 1999 gerade einmal eine von 1.400 Mails einen Virus enthielt. Bis zum Jahr 2005 werde bereits jede 100ste Mail betroffen sein. Inzwischen war man sich der Gefahr von Angriffen von außen bewusst geworden. Zumal eine technische Variante hinzukam, die das Sichern von Daten erheblich erschwerte und die bis dahin kaum differenziert wurde: Denn während Viren die (unfreiwillige) „Mithilfe“ der User benötigten, funktionierten Würmer anders. Sie konnten sich in einem Computer einnisten, ohne dass der Nutzer bemerkte oder sehen konnte, dass Schäden angerichtete wurden. Von Wurm-Giganten wie „Conficker“ oder „Stuxnet“ waren wir zwar im Jahr 2002 noch weit entfernt. Aber die Vorboten waren schon sehr aktiv und die kriminelle Energie von Wurm-Programmierern fand ihren Weg in die öffentliche Wahrnehmung.

Und wie ist es heute?

2014: Die Gefahr lauert überall

Wir sind vernetzt wie nie zuvor. Kommunen, Städte, ja ganze Länder könnten zusammenbrechen, wenn ihre Computersysteme gehackt und angegriffen werden würden. Das Gleiche gilt natürlich auch für Unternehmen, die auf zuverlässige Computerleistungen angewiesen sind. Die Datenträgerversicherung ist daher in vielen Fällen zu empfehlen. In den Versicherungsschutz mit eingeschlossen sind in der Regel Programme und Daten, die auf Datenträgern gespeichert wurden oder solche, die durch angebundene EDV-Anlagen verarbeitet wurden. Als Schaden gilt die Beschädigung oder das Verschwinden von Daten, auch durch Diebstahl. Bedienungsfehler und Über- und Unterspannung gehören zum Versicherungsumfang. Ebenfalls eingeschlossen sind Blitzeinschläge, elektrostatische Aufladungen, elektromagnetische Störungen und höhere Gewalt.

Entsteht ein Schaden an Programmen und Daten, deren Zugangsberechtigung der Versicherungsnehmer nicht hat, leistet die Datenträgerversicherung nicht. Vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sind zudem nicht betriebsfähige oder lauffähige Anwendungen.

Die schon im Jahr 2002 beschriebene Sorge um Malware, also Würmer, Viren und Trojaner, ist heute übrigens aktueller denn je. Das gilt leider auch für die meisten Versicherer, die Schäden dieser Art vom Versicherungsschutz ausnehmen.

Ob und in welchem Umfang eine Datenträgerversicherung also sinnvoll ist, wo sie leistet und wo sie ihre Grenzen hat, bedarf einer genauen Analyse. Genau wie der Computer, der regelmäßig unter die Lupe genommen werden sollte.




Quelle zu 1984:
http://www.computerwoche.de/a/datentraegerversicherung-ist-kein-alibi-fuer-unachtsamkeit,1176879

Quelle 2012:
http://www.ingenieur.de/Themen/IT-Sicherheit/Wenn-Viren-Wuermer-Hacker-wueten

Quelle Leistungen:
http://www.mittelstandswiki.de/wissen/Softwareversicherung

Quelle (ohne Bezug zum Artikel):
https://www.dvb-versicherungsvergleich.de/Elektronikversicherung-le_32.html